Metal Crash Radio

Promo & Music

Out of Darkness – Interview

Band Out of Darkness
Interview partners Brent „Deadly“ Smedley (dr), Eric Barrios (voc), Bronzell Smith (b)
Interview by PepSi

:::: English below ::::

Im Juni 2020 sprach ich zum ersten Mal mit „Deadly“ Smedley und Eric Barrios, den beiden Gründern von Out of Darkness. Es gab sie gerade einmal seit gut einem halben Jahr, ihr Debut Album SEIZE THE DAY war ein paar Wochen digital veröffentlicht worden und ihr erster Auftritt im BRASS MUG in Jacksonville stand vor der Tür.

Vor kurzem jährte sich der Tag unseres Gesprächs und ich dachte mir, es wäre ein guter Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Manager Rich Brown, der relativ kurzfristig das Gespräch arrangiert hat. Neben Brent und Eric war dieses Mal auch Bassist Bronzell Smith dabei. Es hat sich im vergangenen Jahr einiges getan und die Jungs haben noch viel vor, aber seht und hört am besten selbst.

Das gesamte Interview wurde in englischer Sprache geführt, die deutsche Übersetzung findet ihr im Anschluss an den Link zum Interview. Ich hatte wie immer Spaß, den ihr hoffentlich auch haben werdet.

==========

In June 2020, I spoke for the first time with „Deadly“ Smedley and Eric Barrios, founders of Out of Darkness. They had been around for just over six months, their debut album SEIZE THE DAY had been released digitally a few weeks before and their first show at BRASS MUG in Jacksonville was just around the corner.

It was recently the “one year anniversary“ of the interview, so I figured it would be the right time for a mutual review of the past year. At this point, thanks again to Manager Rich Brown for arranging the interview on relatively short notice. In addition to Brent and Eric, Bassist Bronzell Smith participated as well. A lot has happened since last year and also many things are planned in the near future, so best see for yourself.

MCR:

Hallo, hier ist Jürgen von METAL CRASH RADIO…meine heutigen Gäste sind gute alte Bekannte – Brent „Deadly“ Smedley, Eric Barrios und Bronzell Smith von unserer Supportband OUT OF DARKNESS…hi Jungs, wie geht’s? Es ist schon eine Weile her, seit wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben…ich freue mich sehr, dass ich heute auch Bronzell begrüßen darf…ziemlich genau ein Jahr ist mittlerweile vergangen, darum lautet meine erste Frage – wie ist, aus eurer Sicht das Jahr gelaufen? Seid ihr mit dem erreichten zufrieden?

Brent:

Im Großen und Ganzen ja, auch wenn ich einerseits manchmal das Gefühl habe, wir hätten mehr machen können. Anderseits haben wir unser Album auf CD herausgebracht, arbeiten seit kurzem mit CURTAIN CALL RECORDS (OoD’s Label, Anm. d. Red.) zusammen, in den Billboards geht es gut voran, wir haben ein Video veröffentlicht, eine gute Internetpräsenz und mittlerweile zehn Auftritte hinter uns…das kann sich schon auch sehen lassen…

Eric:

Ich bin sehr glücklich, wir haben einiges erreicht, es kamen viele positive Dinge zusammen…wir haben von verschiedenen Seiten große Unterstützung bekommen, was uns sehr geholfen hat, und dafür bin ich dankbar…vielleicht hätten wir mehr machen können – das haben wir auch vor – aber ich kann mich nicht beschweren, ich liebe es…

Bronzell:

Ich kann mich Eric’s Worten nur anschließen, es ist so ziemlich alles gesagt…das Jahr war gut, wir haben einiges dazugelernt…

MCR:

Ich persönlich sehe nur positives, es geht gut und kontinuierlich voran, vieles passt zusammen…kurz vor unserem ersten Gespräch im letzten Jahr hattet ihr gerade euer Debut Album SEIZE THE DAY digital auf Bandcamp veröffentlicht und euer erster gemeinsamer Auftritt im BRASS MUG stand kurz danach auf dem Plan…seitdem habt ihr, meiner Meinung nach, großartige Arbeit geleistet und sehr vieles bewerkstelligt…ich weiß, dass Musiker und Künstler im allgemeinen, selten komplett zufrieden sind, denke aber auch die Pandemie hat einen dazu beigetragen, dass manches länger gedauert hat oder gar nicht erst möglich war…ihr habt meinen allergrößten Respekt für das was ihr erreicht habt…ein Label an seiner Seite zu wissen erleichtert sicher auch einiges… du bist jedenfalls soweit zufrieden Brent, oder!?

Brent:

Es ist schon okay soweit…wir versuchen noch mehr zu pushen, mehr Gigs außerhalb Floridas zu bekommen – bisher konnten wir nur dort aufgetreten…ich hoffe in den Charts geht’s weiterhin aufwärts und wir können demnächst unsere neue Single veröffentlichen…

MCR:

Ich freue mich schon darauf – mit SEIZE THE DAY ist euch zweifellos ein großartiges Album gelungen…Eric – du verdankst deinen „Job“ bei OUT of DARKNESS mehr oder weniger Brent’s Wunsch, eine eigene Band zusammenzustellen und aufzubauen…zu allererst sollte ein geiler Sänger gefunden werden – einzigartig, besonders, mit Wiedererkennungswert – jemand der sich eindeutig von der „Masse“ abhebt – und den haben sie definitiv in dir gefunden…sogar viel früher, als es Brent und Rich (Rich Brown, Manager OoD, Anm. d. Red.) erwartet hatten…wie kam es dazu? Ich habe gehört, du hast es zunächst nicht geglaubt…

Eric:

Rich machte sich in Brents Auftrag auf die Suche…er hatte schon ein paar Videos von mir gesehen, als er anrief und mir sagte, er würde mit Brent zusammenarbeiten…sie wären im Begriff, eine neue Band zu formieren und gerade auf der Suche nach passenden Musikern…im ersten Moment dachte ich nur „lass‘ mich in Ruhe und geh‘ aus der Leitung du Idiot“…es stellte sich aber schnell heraus, dass es keine „Verarsche“ war – es war alles genau so, wie Rich gesagt hatte…ich kam nach Orlando, wo wir uns zum ersten Mal persönlich trafen…Rich brachte mich ins Studio und zeigte mir alles…anschließend „scheuchten“ sie mich, mit offenem Mikro und der Ansage „los Mann, lass‘ mal etwas Metal hören“, auf die Bühne…   

MCR:

Du musstest also erst einmal abliefern…

Eric:

Das war schon in Ordnung so…

MCR:

Spart Zeit und alle Beteiligten wissen gleich, woran sie sind…

Eric:

Alle Blicke waren auf mich gerichtet und kurz nachdem ich angefangen hatte, glaubte ich in ihren Augen zu sehen, dass gerade etwas passiert…

MCR:

War es für dich eine leichte Entscheidung Brent?

Brent:

Kann man so sagen…beim Anhören der ersten Nummer des Materials, das ich von Rich bekommen hatte, war mir sofort klar, dass wir daraus etwas geiles machen können…wir haben uns getroffen und auf Anhieb verstanden – er ist auch ein wirklich netter Typ…wir machten eine kleine Jam-Session und Eric liegt richtig – es ist etwas passiert…alle im Raum erkannten, dass soeben etwas neues geboren worden war…danach ging es Schlag auf Schlag – alles notwendige um schnellstmöglich loslegen zu können wurde sofort in die Wege geleitet…die Antwort ist also ja, es war eine leichte Entscheidung…

MCR:

Sozusagen Liebe auf den ersten Blick, kein weiterer Kandidat zur Entscheidungsfindung erforderlich – Eric war der richtige…

Brent:

Wir hatten unseren Mann gefunden…

MCR:

Bronzell – du warst der „dritte im Bunde“, was ist deine Geschichte?

Bronzell:

Nun…ich habe Eric und Rich bei einer Jam-Night getroffen…sie haben sich meinen Auftritt angesehen um abzuchecken, was ich so drauf habe…nach meiner Performance haben sie mir erklärt, wo die Reise hingehen soll… ich war schnell überzeugt und sprang sogleich auf ihren Zug auf…ich begab mich nach Jacksonville um Brent zu treffen, habe mir alles angesehen und das war’s…ich hatte musikalisch schon einige Zeit nichts mehr mit Metal zu tun gehabt, also habe ich mich erst einmal zu Hause hingesetzt und meine Hausaufgaben gemacht…ich führte mir vor Augen, was ich schon immer an Metal liebe, was und wie ich während meiner „Metal-Phase“ gespielt habe, was ich liefern kann…

Eric:

Entschuldige, da muss ich kurz einhaken…wir haben auf dieser Jam-Night zusammen einen IRON MAIDEN Song rausgehauen und, obwohl Bronzell noch nie einen MAIDEN Song gespielt hatte, war er sofort im Song…als er dann mit seiner galoppierenden Tapping-Technik loslegte dachte ich „was für ein Wahnsinn, hat der Junge wirklich noch nie MAIDEN gespielt!?“…Rich und ich sahen uns in die Augen und es war sofort klar – wir müssen diesen Kerl unbedingt haben…

MCR:

Obwohl du schon länger nicht mehr im Metal Bereich aktiv gewesen warst und den Song nicht kanntest, hast du gleich in die Nummer hineingefunden…dein Stil und deine Technik haben gepasst und du warst sofort gut dabei…

Bronzell:

Ja, zu 100%…ich komme eigentlich aus Richtung R’n’B, Funk und Gospel, da liegen meine Wurzeln…ich verehre und liebe generell Musik verschiedenster Stilrichtungen, jede löst bestimmte Empfindungen aus…dann kam ich zum Metal und mir war sofort klar, dass das etwas ganz anderes ist…ich habe mich zu Hause hingesetzt, meine alten Lieblingssongs angehört, mich intensiv mit Cliff Burton (Bassist bei AC/DC, Anm. d. Red.) auseinandergesetzt…er war der erste Metal Bassist, der mich wirklich beeindruckt hat, schon immer mein Lieblingsbassist war und ist…parallel habe ich versucht herauszufinden, wie ich meine Fähigkeiten am besten umsetzen und meine Persönlichkeit einbringen kann…beim Funk sind die Möglichkeiten des Bassisten, Individualität und variables Spiel einzubringen vergleichsweise schwierig…es gibt einen mehr oder weniger begrenzten Rahmen, weswegen alles relativ ähnlich klingt, wenn du weißt was ich meine…

MCR:

Talent und Technik stehen außer Frage, es ist einfach eine ganz andere Art Musik…vor kurzem habe ich mit dem Bassisten einer Power Metal Band gesprochen, der im Grunde genommen dein Statement bestätigt hat…sein Ursprung lag im Classic Rock, was in punkto Speed doch etwas „gemächlicher“ als Power Metal abläuft…auch er musste sich zunächst „hineinarbeiten“, sich mit Tempo und Härte vertraut machen…ich denke jemand, der sein Instrument beherrscht, hat damit keine größeren Probleme, nichtsdestotrotz ist es eine Umstellung die einiger Arbeit bedarf…Schlagzeug und Bass, du und Brent – ich vergleiche das manchmal mit einer Wand im Rücken der Band…ihr beide liefert den „rhythmischen Teppich“, auf dem die anderen tanzen, d.h. auch ihr müsst zusammen funktionieren…meine Frage ist, ob in eurer „Arbeitsgemeinschaft“ einer den Ton bzgl. Richtung, Tempo, Struktur etc. vorgibt oder ist es hauptsächlich Teamwork?

Brent:

Es ist definitiv Teamwork, es entwickelt und ergibt sich aus dem Zusammenspiel heraus…

MCR:

Es sollte natürlich nicht nur musikalisch, sondern auch zwischenmenschlich funktionieren, oder!?

Bronzell:

Absolut richtig…ich hege einen unermesslichen Respekt für Brent, beobachte immer sehr genau, was er wie macht…wie schon gesagt, wir kommen aus unterschiedlichen Musikrichtungen und da, wo ich herkomme, ist der Rahmen mehr oder weniger vorgegeben…ich möchte mich immer weiterentwickeln und alles ausreizen, was möglich ist…Brent hat so viele Jahre Erfahrung auf dem Buckel, ist stets präsent und weiß, was er tut…ich hänge mich am Anfang meist an das was er macht an, und bringe dann meine Ideen und Fähigkeiten ein…er ist wie eine Maschine, es macht riesigen Spaß ihm zuzusehen und mit ihm zu arbeiten…wir sind ständig in Augenkontakt und er bringt immer wieder Sachen, die neu für mich sind und mir dabei helfen, mich weiterzuentwickeln…von seiner Kondition will ich gar nicht erst anfangen, er wird so gut wie nie müde…

MCR:

Er macht ja auch seit schätzungsweise mehr als 25 Jahren permanent Work Out, das hält jung und in Form… Eric – ich bin ein großer Bewunderer deiner Stimme, seit ich dich zum ersten Mal gehört habe…die Bandbreite vom tiefsten Keller bis zur höchsten Kirchturmspitze und allem dazwischen ist für mich einzigartig…übrigens möchte ich kurz erwähnen, dass ich das neue Shirt mit deinem Konterfei gesehen habe und mir eins besorgen werde, sobald es erhältlich ist…arbeitest du aktuell bzw. hast du irgendwann einmal, mit Gesangstrainern zusammengearbeitet, evtl. eine Gesangsausbildung genossen, Workshops besucht oder ähnliches? Oder ist das alles angeborenes Talent?

Eric:

Ich war ein ziemlicher Spätstarter was Gesang betrifft – die meisten Sänger beginnen sehr früh mit ihrer Ausbildung…ich war zwar schon immer an Musik interessiert, aber Vocals waren nicht vorrangig in meinem Fokus…ich habe ab und zu Lead Vocals gesungen und zwischendurch immer wieder mal Background, aber mehr nicht…im Alter von etwa 21 habe ich angefangen Jazzgitarre zu studieren…damals wurden freiwillige Gesangskurse angeboten und ich dachte mir es kann nicht schaden, wenn ich meine stimmlichen Fähigkeiten im Hinblick auf Backing Vocals verbessern kann…verschiedene Coaches, manche mehr, manche weniger, brachten mir einiges bei bis ich schließlich auf einen traf, der mir die richtige Atemtechnik beibrachte, mir zeigte was zu beachten ist und vor allem, wie ich mit meiner Stimme umgehen muss  – das hat mich merklich vorangebracht und mir sehr geholfen…mittlerweile habe ich über die Jahre viele Workshops und Seminare besucht, aber richtig los ging das erst mit 21…nun singe ich seit 10 Jahren Lead Vocals… 

MCR:

Volumen und Power sind das eine, aber die richtige Technik ist ein sehr wichtiger Bestandteil…die meisten Sänger, mit denen ich bisher gesprochen habe, sagten übereinstimmend, dass, sobald sie mit einem Gesangstrainer zusammenarbeiteten, sich mit verschiedenen Techniken auseinandergesetzt haben, wurde ihnen bewusst, wie viel mehr sie aus ihrer Stimme herausholen konnten…ich bin kein Sänger, kann aber schon nachvollziehen, dass richtige Atemtechnik, Pausen, Gesangsstil usw. wichtig sind, vor allem bei Sets von zwei Stunden oder mehr…

Eric:

Anfangs habe ich unterschätzt, wie wichtig die richtige Technik ist…wenn du nicht genau weißt, wie du deine Stimme richtig einsetzt, welche Technik hilft, schadest du dir nur…deine Stimme nimmt mehr und mehr schaden und es kann passieren, dass du nach einem Auftritt Tage oder Wochen ausfällst, im schlimmsten Fall sogar deine Stimme komplett verlieren kannst…die Stimme ist ein sehr sensibles Instrument…

MCR:

Da kann man nicht einfach eine Saite austauschen und alles ist wieder gut…machst du etwas Spezielles für deine Stimme? Manche Sänger sprechen nach einem Auftritt zwei Stunden lang nicht, trinken Tee oder tun andere Dinge…

Eric:

Ich mache während des Tages spezielle Übungen, um die Stimmbänder zu entspannen, wenn meine Stimme müde ist, gönne ich ihr eine Pause…ich spüre, wenn sie beginnt nachzulassen, wenn sie zu stark strapaziert ist…das höre ich sofort, die Stimmbänder schwellen an…ein Sänger merkt, wann der Zeitpunkt für eine Pause gekommen ist und es sinnvoller ist aufzuhören und am anderen Tag weiterzumachen…

MCR:

In den letzten Wochen hattet ihr so gut wie jedes Wochenende Auftritte…ist genug Zeit zwischen den Shows dich richtig zu erholen?

Eric:

Würde ich schon sagen, zumindest hatte ich bis jetzt noch keine Probleme…ich war eine Zeit lang bei einer AC/DC Tribute Band und wir haben diese brutalen 4-Stunden-Sets absolviert…das war Killer – 4 Stunden lang AC/DC hinauszubrüllen…es war zwar geil, aber genau bei diesen Auftritten war es wichtig, mich strikt an das zu halten, was ich gelernt habe…bei der geringsten Nachlässigkeit bist du erledigt…

MCR:

Ich hoffe du hast die Songs auf deine Art gesungen, also wie Eric Barrios…die meisten Sänger solcher Tribute Bands machen meiner Meinung nach den Fehler, verzweifelt zu versuchen, wie Bon Scott zu klingen – ein unmögliches Unterfangen, niemand wird sich jemals so anhören wie Bon Scott…

Eric:

Das habe ich nie getan, das kann auch nicht funktionieren, denn jeder hat andere körperliche Voraussetzungen…wenn du versuchst jemanden exakt zu kopieren, wird dir deine Technik nicht zwingend weiterhelfen…ich kann’s nicht genau beschreiben, aber es ist nicht gut…

MCR:

Ich kann mir vorstellen, wenn man sich zu sehr darauf konzentriert wie das Original zu klingen, wirkt sich das nicht unbedingt positiv auf die Performance aus…keine Ahnung, war nur neugierig …John Corabi (Ex MÖTLEY CRÜE, DEAD DAISIES) hat mir einmal, vor einer der letzten Shows einer 10-monatigen Tour auf die Frage, wie seine Stimme es „überlebt“, jeden zweiten oder dritten Tag im Einsatz zu sein, gesagt „wenn du nicht auf der Bühne stehst „Schnauze“ halten und Tee trinken“…also nichts mit „Sex, Drugs & Rock and Roll“ sondern schweigen…

Eric:

Mehr kannst du auch nicht tun, das ist das einzige was hilft – und eine Pause einlegen…

MCR:

Du bist im wahrsten Sinne des Wortes die „Stimme der Band“, du stehst vorne und bist mehr oder weniger das Sprachrohr zum Publikum…deine Stimme ist ständig im Einsatz – wenn du nicht singst, sprichst du mit dem Publikum, erzählst etwas über den nächsten Song usw. …ich hege großen Respekt für Sänger, speziell für diejenigen, die seit Jahrzehnten auf der Bühne stehen…eine der letzten Bands, die ich vor COVID live gesehen habe, war DEF LEPPARD…Joe Elliott ist unglaublich…der steht seit über 40 Jahren auf der Bühne und haut nach einem 2-stündigen Set auch noch die letzte Zugabe ohne Probleme raus…ein riesiger Kerl – er stand mal bei einem Konzert direkt neben mir, sehr imposant…   

Eric:

Kann ich mir gut vorstellen, am Bildschirm sehen die meistens kleiner aus, als sie tatsächlich sind…

MCR:

Du hast vorhin den Deal mit CURTAIN CALL RECORDS erwähnt…das ist noch gar nicht so lange – ein paar Wochen vielleicht – aber trotz des relativ kurzen Zeitraums hat sich einiges getan…in den Billboards, um nur ein Beispiel zu nennen, verzeichnet ihr stetig steigende Tendenz…ich denke du kannst mit dem Deal zufrieden sein…

Brent:

Auf jeden Fall…sie leisten großartige Arbeit, pushen uns im Radio, bringen unsere Musik unter die Leute…es schreiben uns Fans, dass sie uns in der Warteschleife von T-Mobile gehört haben, andere beim Zocken von Videospielen – bei verschiedensten Gelegenheiten, an unterschiedlichsten Orten…das Team bei CURTAIN CALL RECORDS unternimmt wirklich alles, um auf uns und unsere Musik aufmerksam zu machen…das Video hat uns natürlich auch einen gehörigen Schub gegeben…

MCR:

Die Aktion mit der Warteschleife finde ich eine coole Idee…selbst wenn Songs „nur“ irgendwo im Hintergrund laufen, sind sie präsent und setzen sich im Gehörgang der Leute fest…manchmal reicht es schon, ein paar Töne aufzuschnappen…wenn ich etwas höre, das ich nicht kenne werde ich neugierig und ich versuche Titel und/oder Band herauszufinden…eure Tendenz zeigt im Moment ganz klar nach oben – in den Billboards Top 30 mit Rang 28, bei den Foundations in den Top 10 auf Rang 8…es geht kontinuierlich aufwärts, was auch dem großartigen Team bei CURTAIN CALL RECORDS und dessen Arbeit zu verdanken ist…

Brent:

Bisher haben sie hervorragende Arbeit geleistet…

Eric:

Die versetzen für uns Berge…

MCR:

Partner, die sich um das ganze Drumherum kümmern und dir all die Dinge, um die sich eine Band nicht kümmern sollte, abnehmen sind Gold wert…ihr könnt euch dadurch auf eure Musik konzentrieren…sehr großen Anteil an dem Erfolg hat euer Manager Rich…ich frage mich sowieso, wann der Kerl schläft, der ist so gut wie immer erreichbar…ich schätze, er schläft nur am Wochenende mal eine Nacht – obwohl, da laufen eure Shows…

Eric:

Das stimmt, Rich macht sehr viel für uns…

Brent:

Er ist absolut großartig…

MCR:

Dem kann ich nur beipflichten, die Zusammenarbeit mit ihm ist sehr professionell und angenehm…seit ihr offiziell im Dezember Teil unseres Band Support Projekts bei METAL CRASH RADIO geworden seid, was uns sehr glücklich macht, haben wir öfter miteinander zu tun…für mich persönlich ist es eine Ehre und bereitet mir viel Freude, euch zu unterstützen und euren Weg, nahezu von Anfang an, mit zu begleiten…ihr seid großartige Typen und macht geile Musik…du hast vorhin euer vor kurzem gedrehtes Video THINK AGAIN angesprochen…euer erster Video-Dreh?

Brent:

Ich habe schon einige Drehs hinter mir…

MCR:

Wie war es für die „Debütanten“? Wie war es am Set, seid ihr gleich wie Filmstars behandelt worden? Das Video und vor allem die Story sind großartig…

Eric:

Ich würde sagen, wir hatten alle einen Riesenspaß…es ist kein Hollywoodstreifen, aber es war super cool…wir haben die Kulissen und Szenenbilder mit aufgebaut und viele andere Dinge, die wohl bei so einem Dreh dazugehören…es war sehr interessant, wie das alles mit Regisseur, Kameras und dem ganzen Drumherum abläuft…eine coole Erfahrung, ich habe das noch nie vorher gemacht, sehr beeindruckend…

Brent:

Das war sehr gute Arbeit von der Filmcrew…

MCR:

Ich erinnere mich an einen Post von Rich über den Typen, der Eric’s Vater spielt…er schrieb, im „richtigen Leben“ ist er ein ganz normaler und netter Kerl ist, damit er auf der Straße nicht dumm angemacht – er ist halt das A*******h im Video…

Eric:

Er ist wirklich ein total netter Kerl…

MCR:

Es ist sicher nicht einfach, alles glaubwürdig rüberzubringen, wenn man kein professioneller Schauspieler ist, aber ich habt das alle super hinbekommen und er war großartig…ich schmunzle immer noch über diesen Post – „lasst den Mann in Ruhe, er hat das nur gespielt, der ist in Ordnung…“…

Eric:

Er sagte mir, dass sein Genick noch Tage nach der Szene, bei der ich ihn an die Wand gedrückt hatte, schmerzte…

Brent:

Weißt du noch den Namen des Studios Eric?

Eric:

LIGHT RATE PRODUCTIONS in Port Richey/Florida…

MCR:

Ihr habt das Video über ein Wochenende abgedreht, oder!?

Brent:

Richtig…die haben eine super Arbeit abgeliefert, sehr detailverliebt, viele verschiedene Shots und Einstellungen…die wussten, was sie taten, das hatte alles Hand und Fuß…

Eric:

Sie hatten einen Plan und ich würde mal sagen, sie haben die Sache gerockt…

MCR:

Wie ist das Video eigentlich entstanden, ich meine, habt ihr den Leuten den Text überlassen und sie haben sich eine passende Geschichte dazu einfallen lassen, oder wie lief das ab?

Eric:

Es ist die Kindheitsgeschichte eine sehr engen Freundes von uns, wir durften die Geschichte für das Video übernommen…er hatte einige gute, zum Text passende Ideen und wir hatten das Gefühl, dass die Story, die das Video erzählt, unsere Botschaft gut transportiert – „Gib nicht auf, mach weiter, denk nach…“

MCR:

Meiner Meinung nach passt es perfekt, bringt es auf den Punkt…das sehen wohl auch einige andere so – über 1.000 Views in den ersten 24 Stunden, das ist mehr als großartig und die Zahlen steigen nach wie vor…hervorragender Song, hervorragendes Video, das perfekte Gesamtpaket…tolle Arbeit, vielleicht sogar eine Option, sollte mit der Band etwas schiefgehen, was mir sehr unwahrscheinlich erscheint…hat sich Hollywood schon bei einem von euch gemeldet?

Eric:

Zu mir hat jemand gesagt, ich sollte meinen Bart mit zu den nächsten Castings bringen, aber ich weiß nicht…

MCR:

Ich möchte es mal so ausdrücken – optisch sehr interessant…habt ihr mit so einem großartigen Feedback gerechnet?

Brent:

Wir waren schon zuversichtlich und haben uns einiges erhofft, aber es hat unsere Erwartungen noch übertroffen…

MCR:

Ein gewisses Risiko ist immer dabei und als Musiker neigt man wahrscheinlich eher zur Skepsis, in diesem Fall unberechtigt…Brent – du bist der erfahrenste in der Band, mehr als 20 Jahre im Geschäft, weit über tausend Auftritte vor teilweise riesigen Zuschauerkulissen, etliche Video-Drehs – du hast sicherlich einiges erlebt…es gibt wahrscheinlich nicht mehr viel, was dich überraschen kann, oder fällt dir spontan etwas ein, das du in deiner Karriere noch nicht erlebt hast?

Brent:

Ich kann das gar nicht einschätzen, aber du hast recht, ich habe vieles erlebt, wobei es immer noch Dinge zu entdecken gibt…Überraschungen gibt’s sicher nicht viele, es kam alles ziemlich so, wie erwartet oder sogar besser…etwas komplett neues zu beginnen ist immer spannend und interessant…ich war die meiste Zeit mit ICED EARTH unterwegs, da gibt‘s eine große Fanbase, ICED EARTH sind international bekannt und etabliert…es sieht natürlich anders aus, wenn du bei Null startest, so wie jetzt mit OoD…da ist erst einmal abwarten angesagt, ob und wie es von den Fans angenommen wird…das ist auch für mich eine neue Erfahrung…

MCR:

Wie lange hast du über die Idee einer eigenen Band schon nachgedacht? Hast du das schon länger mit dir „herumgetragen“? Oder hattest du es einfach satt, immer wieder Kompromisse eingehen zu müssen und wolltest endlich dein eigenes Ding durchziehen?

Brent:

Es war eigentlich schon immer mein Wunsch, aber es fehlte meist die Zeit, es vernünftig durchzuplanen und aufzuziehen…aber tatsächlich hatte ich diese Idee schon sehr lange im Kopf…

MCR:

Heißt das, du hattest schon länger zumindest einen „groben Plan“, was du wie machen möchtest oder entwickelte sich das Ganze erst so langsam über die Zeit?

Brent:

Ich würde sagen, es hat sich langsam entwickelt…ich hatte, wie du sagtest, einen groben Plan…ich wusste, dass ich etwas cooles machen wollte, etwas neues, frisches…klar war auch, dass die Richtung heavy sein würde, aber in einer positiven Richtung…ich wollte auf keinen Fall wiederholen, was ich bereits jahrelang gemacht habe…

MCR:

Es war also auch für dich ein Wendepunkt, etwas hinter dem du stehen kannst…Eric und Bronzell – Brents große Erfahrung habe ich schon mehrfach angesprochen…ich denke, die Band kann davon nur profitieren, oder ist es eher eine Last – wie seht ihr das?

Bronzell:

Es pusht uns ungemein und bringt uns nach vorne …nicht sehr viele Bands haben das, was wir haben…Frische, Energie und einen Veteranen im Rücken, der schon sehr lange in diesem Geschäft ist – es ist ein Segen…ich hatte immer Vertrauen in meine Fähigkeiten, aber auf Brents Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können, immer wieder neues bei ihm zu entdecken, das uns alle weiterbringt, ist unbezahlbar…

MCR:

Nicht nur musikalisch, sondern sicher auch abseits des Musikgeschäfts…Brent war praktisch schon „überall und nirgends“ und ein paar Mal rund um den Globus…

Brent:

Überall außer Afrika…

MCR:

Ich sehe es als großen Vorteil, jemanden wie Brent, im wahrsten Sinne des Wortes, „hinter sich“ zu wissen…wie denkst du darüber, Eric?

Eric:

Ich sehe das weitestgehend auch so…Brent bringt außergewöhnliches Talent und jede Menge Erfahrung mit, was uns als Band immer wieder aufs Neue zu Höchstleistungen antreibt…er ist immer da, immer ansprechbar, immer offen für Fragen und Anregungen…das bringt sehr viel positives mit sich…was soll ich sagen – Brent ist einfach eine Bombe…

MCR:

Von außen betrachtet passt es wie die berühmte „Faust auf’s Auge“ – musikalisch und zwischenmenschlich das perfekte Gesamtpaket…es braucht natürlich auch etwas Glück, in so kurzer Zeit fünf bzw. – aus Brents Sicht – vier Jungs zu finden, die sowohl musikalisch als auch menschlich passen…bei der Power Metal Band, die ich erwähnt habe – übrigens auch von einem Drummer gegründet – hat es von der Gründung bis zur ersten Single 7 Jahre gedauert…er hatte genau damit zu kämpfen – die richtigen Leute zu finden und in der Band halten zu können…viele kamen und gingen aus unterschiedlichen Gründen…ich habe allergrößten Respekt davor, dass er trotz allem nie aufgegeben und alles hingeworfen hat…das muss einen doch in den Wahnsinn treiben, oder!?

Brent:

Ich hatte großes Glück diese Jungs zu finden, sie zusammenhalten zu können und dass wir das gemeinsam durchziehen…die Zukunft sieht sehr vielversprechend aus…

MCR:

Lebt ihr alle in derselben Gegend?

Brent:

Nicht ganz…ich und Shawn (Johnson, Anm. d. Red.), unser Rhythmusgitarrist, leben in Jacksonville, der Rest der Band in und um Orlando…wir sind also nur wenige Stunden voneinander entfernt…

MCR:

Also auch kein Problem, gemeinsam zu proben, oder!?

Brent:

Normalerweise ist es so, dass die Jungs, meist über‘s Wochenende, zu mir kommen und wir in meinem Haus proben…

MCR:

Ich nehme an, auch vor den Auftritten…

Brent:

Wenn alles normal läuft, proben wir mindestens ein bis zwei Mal vor einer Show…

MCR:

Ich habe ein Video von dir, Backstage beim Aufwärmen auf einem kleinen Schlagzeug, gesehen, Eric hat sich bei einer der Supportbands vor der Bühne „eingegrooved“ – da hat wohl jeder seine eigene Philosophie, war jedenfalls sehr interessant zu sehen…für einen Drummer ist es sicher sehr wichtig, Muskeln und Gelenke aufzuwärmen, damit es bei der Show keine Probleme gibt…

Brent:

Es macht einen großen Unterschied, ob du „warm“ oder „kalt“ auf die Bühne gehst, und ich werde ja auch nicht jünger…Aufwärmen war zwar schon immer wichtig und wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger…

MCR:

Um eine Tour durchzustehen ist die richtige Vorbereitung bestimmt ein wichtiger Punkt…das wird sicher früher oder später auch auf euch zukommen…ich hoffe natürlich, wenn wir irgendwann dieses COVID Desaster überstanden haben, euch bei uns in Europa bzw. Deutschland live zu sehen…ich freue mich schon jetzt darauf, euch irgendwo Backstage persönlich zu treffen…

Brent:

Wir können es kaum erwarten…

MCR:

Eure Fangemeinde wächst Tag für Tag…anders als vor einem Jahr, habt ihr mittlerweile ein ansehnliches Merchandise Angebot, u.a. ist jetzt euer Debut SEIZE THE DAY im CD-Format erhältlich…wird die CD von den Fans gut angenommen oder entscheidet sich die Mehrheit doch für die digitale Version?

Brent:

Ich würde sagen die digitale Version macht den größeren Anteil aus…heutzutage ist das anscheinend „State of the Art“…ich bin da eher „old school“, habe lieber etwas in der Hand…wir werden jedenfalls künftig auch Vinyl anbieten…ich brauche etwas, das ich in den Player schieben kann…

MCR:

Ich habe vorhin zu den Jungs exakt das gleiche gesagt…ich betrachte mir gerne meine Vinyl- und CD-Sammlung und will etwas „handfestes“…ich bin auch ein großer Fan guter Cover Art…ich bin in den Siebzigern mit Bands wie SLADE, SWEET, T:REX, THIN LIZZY aufgewachsen…damals war Cover Art eine große Sache und dementsprechend aufwendiger gestaltet…Leute wie z.B. der Künstler BORIS VALLEJO,  der die ganzen MOLLY HATCHET Cover gezeichnet hat, haben damit gutes Geld verdient…die Regale in den Plattenläden quollen über mit Vinyl, man musste sich wirklich durchwühlen…da hast du eine ganzen Tag im Laden verbracht, um zwei Alben zu finden, da war das Cover sehr wichtig…    

Brent:

Mein erstes Album war DESTROYER von KISS, die ich bis dahin weder kannte noch irgendetwas von der Band wusste…aber ich fand das Cover cool und hab’s mir deswegen gekauft…

MCR:

Stimmt, geiles Cover…ich glaube, das war das erste von Mutt Lange produzierte KISS Album…mein erstes Album war ebenfalls von KISS, ihr erstes Live Album KISS ALIVE…ich war lange der Meinung, dass es bei nur einer Show aufgenommen wurde, bis ich irgendwann später in einer der unzähligen Biografien gelesen habe, dass das Album im Studio extrem überarbeitet wurde, Gitarren-Solos neu eingespielt wurden, der Sound optimiert wurde und das Beste von verschiedenen Shows zusammengemischt wurde…Gene Simmons und Paul Stanley waren auch damals schon gute Geschäftsmänner…

Brent:

Das ist bei den meisten Live-Alben so…es hört sich immer besser an, als es tatsächlich live der Fall ist…da wir viel mit Overdubs und solchen Geschichten gearbeitet…

MCR:

Als ich 1979 damit anfing Konzerte zu besuchen, waren die technischen Möglichkeiten noch nicht in dem Maße wie heute vorhanden, wo man vor allem bei diesen Mega-Events nicht mehr einschätzen kann, was tatsächlich live und was „Konserve“ ist…da hört man Chöre ohne jemanden auf der Bühne zu sehen, Violinen ohne Streicher usw. …ich bin davon nicht besonders begeistert muss ich zugeben…du sagtest, dass ihr mittlerweile zehn Gigs absolviert habt, letztes Wochenende sogar zwei…habt ihr aktuell die Zeit, an neuem Material zu arbeiten oder habt ihr generell immer etwas in der „Mache“?

Brent:

Wir haben einen neuen Song fertiggestellt, den wir auch auf der Setlist haben und arbeiten an einigen weiteren Tracks…die gesamte Band ist daran beteiligt, Material für das nächste Album zu erarbeiten…den bereits fertigen Song werden wir Ende Juli aufnehmen; einen weiteren dann Ende August, aber wir arbeiten grundsätzlich immer an neuen Songs…

MCR:

Werden beide als Singles veröffentlicht?

Brent:

Den aktuellen Song werden wir gemeinsam mit dem Klamotten Label DEMONS BEHIND ME sowohl als Single als auch auf dem neuen Album veröffentlichen…der Track ist Teil einer Werbekampagne für das Label…

MCR:

Ihr plant also mittelfristig ein neues Album, mit ein oder zwei Tracks mehr als bei SEIZE THE DAY?

Brent:

Es wird ein komplettes Album mit mindestens neun oder zehn Songs, wahrscheinlich sogar mehr…

MCR:

Gibt es einen Zeitrahmen bzw. eine Deadline?

Brent:

Bis dato noch nicht…

MCR:

Ich denke, nicht unter Zeitdruck Songs schreiben zu müssen, führt am Ende zu besseren Ergebnissen…    

Brent:

Ein grober Zeitplan ist zur Orientierung hilfreich, aber wir werden keinen Song aufnehmen, der hätte besser sein können, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten…

MCR:

Ihr werdet also in näherer Zukunft ein neues Album veröffentlichen – ist demzufolge auch eine Tour geplant?

Brent:

Wir haben aktuell vereinzelt Shows, die aber über das ganze Land verteilt sind – Texas, West Virginia, Pennsylvania, New York… wir versuchen gerade, eine Tour drumherum zusammenzustellen…

MCR:

Du bietest auch Schlagzeugunterricht an…Montag bis Donnerstag gibst du Stunden – welche Leute kommen zu dir? Könnte ich, ahnungslos und talentfrei wie ich bin, bei dir Unterricht nehmen?

Brent:

Sicher…vom blutigen Anfänger, der noch lernen muss die Drum Sticks zu halten, bis zum semi-professionellen Drummer, der schon seit 30 Jahren am Schlagzeug sitzt, ist alles dabei…jeder, der den Wunsch und die Bereitschaft hat zu lernen, kann sich melden…

MCR:

Du hast gerade die semi-professionellen Drummer erwähnt…wonach fragen diese Kandidaten, was erwarten sie sich?

Brent:

Das ist sehr unterschiedlich – manche wollen eine spezielle Technik erlernen, wie beispielsweise „Double-Bass-Drum“, andere sind an der richtigen Zusammenstellung des Drum Kits interessiert, wieder andere wollen ihren Lieblingsdrummer intensiv studieren…eine gute Lernmethode ist es, sich einen oder mehrere Drummer herauszusuchen, was sie spielen Note für Note zu lernen, exakt nachzuspielen, sich intensiv mit deren jeweiligem Stil auseinander zu setzen und zu verstehen, warum  und wann der Drummer welche Technik angewandt hat…man lernt am meisten durch Studium und Analyse der unterschiedlichen Stile anderer Drummer…

MCR:

Bist du ehrlich zu deinen Schülern? Ich meine, sagst du jemandem, der völlig talentfrei ist und wohl nie vernünftig spielen wird, dass Schlagzeug nicht sein Instrument ist und er vielleicht auf Triangel umsteigen sollte?

Brent:

Jeder hat mehr oder weniger Talent für gewisse Sachen…manche sind von Natur aus sehr talentiert und müssen nicht so hart wie andere an sich arbeiten…natürlich ist es umso besser, je mehr Talent vorhanden ist…bei solchen Schülern geht es hauptsächlich darum, die passende Übungs-Routine zu finden…viele glauben, sie kommen vier Mal die Woche vorbei und sind dann nach einem Jahr ein super Drummer  – so läuft es aber nicht…das wichtigste ist, seine Hausaufgaben zu erledigen – nur so kann etwas daraus werden, ähnlich wie in der Schule lernt man am meisten bei den Hausaufgaben, das ist der Schlüssel…

MCR:

Findet der Unterricht bei dir zu Hause auf deinem Schlagzeug statt? Dein Drum Kit ist schon sehr groß, ich hätte einen Heidenrespekt davor, mich dahinter zu setzen…

Brent:

Es kann schon sein, dass anfangs manch einer etwas überwältigt davon ist, aber für den Unterricht verwende ich nur einen Teil…das hängt davon ab, was wir gerade machen…die meisten meiner Schüler haben selbst ein gut bestücktes Kit zu Hause, für die ist es kein Problem sich an meins zu setzten…teilweise mache ich auch Heimunterricht, d.h. ich komme zu den Schülern nach Hause…das ist zwar etwas teurer, aber der Vorteil ist, dass sie auf ihrem gewohnten Kit spielen…so ist auch sichergestellt, dass alles für sie passt und eingerichtet ist, in der gewohnten Umgebung…

MCR:

Vergleichbar mit einem Paar Schuhe…in deinen eigenen fühlst du dich wohl und auch wenn du dir neue in der richtigen Größe kaufst, dauert es bis du dich an sie gewöhnt hast…

Brent:

Könnte man so sagen…

MCR:

Du bist noch ein Schlagzeuger der „alten Schule“, aus der Zeit, als das obligatorische Drum-Solo fester Bestandteil jeder Show war…das geht leider immer mehr verloren, ist bei vielen Shows nicht mehr auf dem Programm…ich habe es geliebt, wenn jeder seine 10 Minuten hatte, egal ob Gitarrist, Bassist oder Drummer – ich hab‘ das immer sehr genossen…du machst das nach wie vor, oder!? Ich finde es supercool, dass du das beibehältst…

Brent:

Ja, danke…das gibt mir die Möglichkeit beispielsweise Rhythmusfolgen zu spielen, die zu keinem Song passen…da kann ich mich austoben, das ist mein Moment…

MCR:

Ist das nicht auch kräftezehrend, da sind ja 10 – 15 Minuten absolute Action und Power angesagt…

Brent:

Es sind eher so etwa 7 Minuten, aber du hast schon recht, in diesem Zeitraum bin nur ich allein, man hört sofort jeden Fehler…ich hatte schon immer den Anspruch, dass die Leute hinterher sagen „das war das beste Solo, das ich je gehört habe…“…das ist immer mein Ziel – ich will den Fans etwas bieten, das sie noch nie zuvor gesehen und gehört haben…

MCR:

Ich habe da noch eine Frage, die mich persönlich schon immer beschäftigt…ich habe schon gesagt, dass du ein beeindruckend großes Drum Kit hast – kommt wirklich jedes einzelne Teil zum Einsatz?

Brent:

Auf jeden Fall, ich würde nichts aufstellen, was ich nicht verwende… 

MCR:

Ich denke da z.B. and Peter Criss‘ (Ex-Drummer KISS, Anm. d. Red.) Schlagzeug, das Ding mit dem sie ihn immer hochgehievt haben, das war auch so ein riesiges Teil…jede Menge Toms und andere Gerätschaften und ich habe mich schon immer gefragt „braucht der das wirklich alles?“…

Brent:

Manche haben Teile dabei, die sie vielleicht nur für ihr Solo brauchen…manche Bands verwenden große Drums, weil sie auf großen Shows auftreten und vielleicht größer wirken wollen, als sie tatsächlich sind…ich jedenfalls benutze alles was ich habe, sowohl für die Songs als natürlich auch für mein Solo…

MCR:

Es leuchtet mir ein, dass unterschiedliche Materialien und Größen unterschiedlich klingen, aber ich höre mit Sicherheit keine großen Unterschiede heraus, im Gegensatz zu dir…du hörst mit Sicherheit, was am besten zum jeweiligen Tempo, Rhythmus oder welcher Songsequenz passt…

Brent:

Das ist wie beim Malen…je größer deine Farbpalette ist, desto mehr kannst du machen – wenn du wenig zur Verfügung hast, kannst du vielleicht noch mit unterschiedlichen Mischungen arbeiten, hast du entsprechend mehr unterschiedliche Farben kannst du mehr Details einbringen, bessere Schattierungen usw.

MCR:

Probst du eigentlich noch täglich?

Brent:

Weitestgehend, ich versuche es zumindest…wenn wir am Wochenende Shows haben, gönne ich mir meistens ein paar freie Tage, ansonsten spiele ich täglich 2 – 3 Stunden…

MCR:

Wow…du könntest also auch jeder Zeit „Schwerstarbeit“ verrichten, da musst du ja ordentliche Oberarme im Hemd haben…

Brent:

Ich würde eher sagen definiert – auf keinen Fall riesig…

MCR:

Ich denke immer noch an das Drum-Solo – wenn du damit fertig bist, geht’s mit dem nächsten Song weiter und der wird sicherlich nicht ohne Schlagzeug auskommen…du musst jedenfalls gut in Form sein, das steht fest…

Brent:

Es ist sicher hilfreich, in Form zu sein, keine Frage…

MCR:

Ich werfe kurz einen Blick auf meine Notizen – da hat sich bei mir nichts geändert, ich kann mir noch immer keine drei Dinge merken – und würde sagen, ich bin mit meinen Fragen durch…das letzte Wort gehört wie immer meinen Gästen, ich möchte mich aber vorher noch herzlich dafür bedanken, dass ich euch die Zeit genommen habt, mit mir zu sprechen, vor allem weil es doch etwas kurzfristig zu Stande kam…es war ein sehr angenehmes Gespräch, im Hinblick auf technische Schwierigkeiten wie leere Akkus und solche Dinge lief es besser als beim letzten Mal…und nun bitte – sagt, was ihr noch loswerden wollt…

Bronzell:

Ich bedanke mich bei Michael Tobias (Michael Tobias Design / Fine Handcrafted American Instruments, Anm. d. Red.) DEMONS BEHIND ME – ihre Klamotten sind großartig…das war’s von meiner Seite…

Eric:

Ich bedanke mich bei unseren Fans für die Unterstützung, den Leuten hinter den Kulissen, CURTAIN CALL RECORDS, unserem Management, bei allen die uns bis hierhin geholfen und unterstützt haben, bei Chris (Chris Carrington, Musiker und Gitarrenbauer, Anm. d. Red.), J.A. Jardion (Gitarren Design, Anm. d. Red.), alle die das was wir tun unterstützen, sich unsere Videos ansehen, kommentieren, liken und alle, die sich für uns und unserer Musik interessieren – Vielen Dank für das was ihr tut…

MCR:

Der „Boss“ hat das allerletzte Wort…

Brent:

Zuerst einmal möchte ich mir bei dir für das Interview, die guten Fragen und deine Zeit bedanken, Danke an Rich Brown, meine Endorsements SABIAN, DW DRUMS und VIC FIRTH…Danke an alle, die zu unseren Auftritten kommen, wir freuen uns immer euch zu treffen, achtet auf die Ankündigungen für die nächsten Shows, ihr findet uns auf www.outofdarkness.live, wo ihr auch unsere CD bekommen könnt, seht euch unser Video auf unserem YouTube Kanal an, wir haben jede Menge Merchandise, checkt die Sachen aus…METAL lebt wegen Leuten wie euch, wegen Leuten wie dir Jürgen, Danke euch…

MCR:

Nochmals vielen Dank, dass das so kurzfristig geklappt hat und ihr mit mir gesprochen habt, es war ein sehr interessant, wir haben vieles von und über euch erfahren, danke für eure Offenheit, ich habe es sehr genossen…ich hoffe wir sehen uns demnächst hier in Deutschland…passt gut auf euch auf, habt jede Menge Spaß und weiterhin viel Erfolg…ich freue mich darauf, euch hier zu treffen. Bye…

Links:
http://www.metalcrash-radio.de/out-of-darkness/

https://outofdarkness.bandcamp.com/album/seize-the-day

https://www.youtube.com/channel/UCc7w5eAPxfvgWY1q8bO84Iw

https://music.apple.com/us/artist/out-of-darkness/1108486292

https://www.instagram.com/outofdarknessband/?hl=de

https://www.sonicbids.com/band/out-of-darkness/calendar/401931/

https://open.spotify.com/artist/3yUcKPxhyuss4ygqgNbqaZ

Metal Crash Radio © 2018 Frontier Theme